5G: Alles, was Sie über den neuen Mobilfunkstandard wissen müssen

12. August 2021 | 12:12 Uhr | aetka
5G Überblick aetka Blog

Der Ausbau des 5G-Mobilfunknetzes ist in vollem Gange und legt den Grundstein für eine digitale Zukunft. Der Mobilfunkstandard 3G wird gleichzeitig nach und nach abgeschaltet. Was 5G überhaupt ist, wie weit der Netzausbau in Deutschland ist und was die neue Technologie uns in Zukunft alles ermöglicht, erfahren Sie in diesem Artikel.

Die Visionen einer modernen Zukunft sind vielversprechend. Von selbstfahrenden Autos über vernetzte Roboter bis hin zur Kommunikation und Fernsteuerung anderer intelligenter Systeme – eines Tages soll vieles möglich sein. Was für die Umsetzung aber bislang fehlte, ist eine schnelle und stabile Internet-Verbindung in Echtzeit. All das soll 5G bieten. Die Vorteile der innovativen Technologie sind eindeutig: 5G verspricht eine bis zu 100-mal schnellere Internet-Geschwindigkeit im Vergleich zu seinem Vorgänger 4G. Außerdem lassen sich deutlich mehr Geräte über einen Sendemast miteinander verbinden.

5G soll eines Tages der neue Mobilfunkstandard werden und veraltete Technologien ablösen. Das beginnt bereits heute, da das ältere 3G-Netz Stück für Stück abgeschaltet und ersetzt wird. Ein Grund zur Sorge ist das allerdings nicht, da das Netz ohnehin nur noch von wenigen Menschen genutzt wird. Sollten Sie dennoch betroffen sein, empfehle ich Ihnen, sich ein neueres Gerät anzuschaffen. Wenn Sie ihr Handy nur zum Telefonieren und SMS-Schreiben verwenden, sind Sie nicht betroffen. Hier können Sie das weiterhin bestehende 2G-Netz nutzen.

5G: Was steckt hinter?

5G ist die neueste Generation der Mobilfunkstandards. Was bedeutet das konkret? Die Technologie soll eine blitzschnelle Verbindung mit dem Internet von bis zu 10 GBit/s ermöglichen. Vielerorts ist jedoch vorerst mit einer geringeren Geschwindigkeit von bis zu 1 GBit/s oder weniger zu rechnen – was immer noch deutlich schneller ist als sein Vorgänger LTE. Dieser erreicht in der Regel höchstens eine Geschwindigkeit von mehreren hundert MBit/s.

Damit 5G technisch funktioniert, müssen vorhandene Sendemasten umgerüstet werden. Das ist auch ein Grund, weshalb 3G abgeschaltet wird. Denn die 3G-Masten werden dadurch frei und lassen sich so für das neue Netz nutzen. Um 5G flächendeckend verfügbar zu machen, wird allerdings der Bau zusätzlicher Sendemasten nötig sein. Doch auch kleinere Verstärker-Antennen – sogenannte Small Cells – sollen den Ausbau unterstützen. Der Vorteil hiervon: Die kleineren Zellen sind viel unscheinbarer als komplette Sendemasten und benötigen weniger Platz und Material für den Aufbau.

2G ist das simple Dach überm Kopf – 5G die Villa mit Pool: Diese Mobilfunkstandards gibt es aktuell

Derzeit senden die Funkmasten in Deutschland noch auf den verschiedenen Frequenzen für die Netze 2G, 3G und 4G. Diese sind jedoch von Ort zu Ort unterschiedlich verfügbar. Der neue Standard 5G breitet sich rasch aus. Doch was unterscheidet die verschiedenen Generationen nun voneinander? 2G bildet die Grundversorgung – man könnte das vereinfacht mit dem Dach über dem Kopf vergleichen, absolute Notversorgung und gerade ausreichend. 3G ist vergleichbar mit einer Wohnung mit etwas mehr Komfort und vielleicht einem gebrauchten PKW vor der Haustür. 4G bietet ein großzügiges und komfortables Eigenheim und ein modernes Auto. 5G ist in diesem Vergleich die Villa mit Pool, direkt am Strand mit einem Sportwagen in der Garage.

Der jeweilige Komfort in unserem Vergleich ist stellvertretend für die Internet-Geschwindigkeit. Denn mit jeder Mobilfunk-Generation stieg auch die Geschwindigkeit, mit der Daten übertragen wurden. 2G ist nutzbar für Telefonate und das Verschicken von SMS. Im Internet surfen ist mit dem Netz kaum bis gar nicht möglich. 3G hat hier bereits etwas mehr auf dem Kasten, denn hierüber lässt sich auch mit einem Mobilgerät das Internet nutzen – wenn auch nicht mehr besonders schnell für Anwendungen in den 2020er-Jahren. Der Mobilfunkstandard 4G, auch LTE genannt, reicht für den alltäglichen Bedarf völlig aus. Hierüber lassen sich beispielsweise bereits hochauflösende Videos mobil streamen. 4G wird vorerst parallel zu 5G bestehen bleiben, eine Abschaltung ist zurzeit nicht geplant. 5G hebt die Möglichkeiten des mobilen Internets auf ein ganz neues Level und bietet nie dagewesene Möglichkeiten, die vor allem in Zukunft sehr nützlich sein werden.

3G-Abschaltung: Das bedeutet das Aus für den Verbraucher

Wie erwähnt, soll das 3G-Netz in diesem Jahr noch vollständig abgeschaltet werden. Für Besitzer älterer Smartphones ohne LTE bedeutet das: Sie können nur noch sehr begrenzt mobiles Internet per Handy nutzen, etwa für WhatsApp-Nachrichten oder vergleichbar kleine Datenmengen. Da das 2G-Netz weiterhin bestehen bleibt, können Nutzer weiterhin telefonieren und Kurznachrichten per SMS verschicken. Die 3G-Abschaltung betrifft vorrangig Geräte, die vor 2014 auf den Markt kamen. Bei Apple sind das iPhone 4S sowie seine Vorgänger betroffen. Bei Samsung sind es die Modelle der S, S2 und einzelne Modelle der S3-Reihe. Sollte Ihr Handy etwas älter sein, empfehle ich Ihnen daher zu überprüfen, ob Ihr Gerät betroffen ist.

Hier finden Sie umfassende Informationen: 3G Abschaltung

Wo wird 5G in Zukunft wichtig werden?

5G ist das Netz der Zukunft – die Anwendungsfelder sind vielfältig. So kann es für die Bereiche Logistik und Verkehr, Industrie und Medizin hervorragend genutzt werden. Wenn es erst einmal flächendeckend verfügbar ist, werden sich vermutlich zahlreiche weitere Anwendungsfelder erschließen. 5G wird vor allem wichtig für das autonome Fahren sein und insgesamt die Verkehrssteuerung verändern. Da 5G eine deutlich niedrigere Latenzzeit im Netz ermöglicht, gibt es hier keine Verzögerung bei der Kommunikation, der Datenaustausch geht schneller und präziser vonstatten. Denn hier ist die Signalübertragung nahezu in Echtzeit möglich. Dadurch können Fahrzeuge blitzschnell reagieren und verbessern dadurch auch die Verkehrssicherheit. In der Industrie lässt sich 5G beispielsweise für die Kommunikation von Robotern und Maschinen untereinander einsetzen. Hierdurch entstehen gänzlich neue Möglichkeiten in Betriebsprozessen.

Und auch in der Medizin lässt sich 5G nutzen. Insbesondere in ländlichen Gebieten ist die ärztliche Versorgung häufig noch unzureichend ausgebaut. Gleichzeitig ist auf dem Land oftmals keine schnelle Internet-Verbindung verfügbar. Dadurch sind Lösungen, wie Arztsprechstunden per Video nur schwer umsetzbar. Der Ausbau des 5G-Netzes soll solche Lösungen ermöglichen. Denn das Netz soll auch in Gebieten ohne Glasfaser-Anschluss für eine schnelle Internet-Verbindung sorgen. Doch damit nicht genug: Auch Rettungswagen ließen sich zum Beispiel vernetzen. So ließen sich Gesundheitsdaten unmittelbar zwischen Rettungswagen und Krankenhaus übertragen und eine Zukunftsvision sind – auch hier spielt die geringe Latenz durch 5G eine große Rolle – sogar operative Eingriffe, die via 5G ferngesteuert werden können.

Funktioniert 5G bereits auf dem Handy?

Ob sich dein Smartphone bereits ins 5G-Netz einwählen kann, hängt von dem jeweiligen Modell ab. Generell lässt sich sagen, dass nur aktuellere Geräte 5G-fähig sind. Mittlerweile bietet beinahe jeder gängige Handy-Hersteller auch ein 5G-fähiges Smartphone-Modell an. Neben dem jeweiligen Gerät ist außerdem der Ausbau des 5G-Netzes vor Ort ein wichtiger Faktor, denn: 5G ist längst noch nicht überall verfügbar. Sind Sie Telekom-Kunde, dann haben Sie größere Chance auf eine rasche Verfügbarkeit des schnellen Netzes. Vodafone und O₂ lassen sich etwas mehr Zeit für den Ausbau. Bis 2025 soll 5G schließlich deutschlandweit verfügbar sein. Die Verfügbarkeit je Region lässt sich schnell über eine Suchmaschine herausfinden.

Wie weit sind die Netzbetreiber mit dem Ausbau des 5G-Netzes?

Telekom

Die Deutsche Telekom versorgt im Juni 2021 bereits rund 50 Städte mit dem schnellen 5G-Netz. Insgesamt werden bereits über 80 Prozent der Bevölkerung von der Telekom über 50.000 Antennen versorgt. Gegen Ende des Jahres möchte die Telekom 90 Prozent der Bevölkerung erreichen.

Vodafone

Vodafone ist mit dem Ausbau des 5G Netzes schneller vorangekommen als zunächst geplant. Das ursprüngliche Ziel, gegen Ende des Jahres 20 Millionen Menschen zu erreichen, hat der Netzbetreiber bereits im Februar erfüllt. Das neue Ziel für 2021 lautet: 30 Millionen Menschen mit 5G zu versorgen. Vodafone kann im 5G-Netz grundsätzlich eine Geschwindigkeit von 1 GBit/s erreichen. Da diese hohe Geschwindigkeit jedoch nur mancherorts zum Einsatz kommt, müssen die meisten Nutzer mit einer geringeren Geschwindigkeit rechnen.

Telefonica O₂

Telefonica alias O₂ erreicht im Juli bereits etwa 80 Städte mit 5G. Bis Ende 2021 möchte O₂ mehr als 30 Prozent der Bevölkerung mit 5G erreichen. Bis 2025 plant der Netzbetreiber ganz Deutschland mit der schnellen Internet-Verbindung zu versorgen. Für Sie persönlich ist auch der Tarif entscheidend: 5G-Zugriff erlauben die Netzbetreiber bislang nur in ihren eigenen Tarifen. Ein Discounter-Vertrag ist in aller Regel noch nicht 5G-fähig, selbst wenn mit Telekom-Netz geworben wird.

Welche Smartphones können schon 5G?

Mittlerweile gibt es zahlreiche 5G-fähige Smartphones der bekanntesten Hersteller auf dem Markt. So sind beispielsweise alle Apple iPhones der 12er-Reihe bereits standardisiert 5G-fähig. Beim Konkurrenten Samsung empfangen sogar schon einige Geräte aus 2019 das schnelle Netz. Darunter unter anderem das Samsung Galaxy S10 5G oder das Samsung Galaxy S20 5G. Aber auch preiswertere Modelle, wie beispielsweise das Samsung Galaxy A52 5G oder Samsung Galaxy A32 5G empfangen das schnelle Netz bereits. Auch Huawei, Google und Xiaomi haben bereits mehrere 5G-Handys auf dem Markt.

Xiaomi Mi 11

Ist natürlich auch 5G-fähig: Das aktuelle Xiaomi Mi 11

Lohnt sich 5G für Verbraucher bereits heute?

Wer langfristig denkt, ist mit einem 5G-fähigen Smartphone bestens bedient. Zum jetzigen Zeitpunkt ist das schnelle Netz für den Privatnutzer jedoch kaum nötig. Für aktuelle Bedürfnisse reicht das 4G- beziehungsweise LTE-Netz definitiv aus. Im Gegensatz zu 3G wird es vorerst auch nicht abgeschaltet. Das bedeutet: Sie brauchen sich nicht zu sorgen, dass Sie mit einem 4G-Handy schon bald ein neues Gerät benötigen. Ob sich das in den kommenden Jahren ändert, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch nicht sagen. Die Technologie wird aber vorerst hauptsächlich für größere Unternehmen nützlich sein. Doch je schneller sich die Technik und zugehörige Produkte weiterentwickeln, desto interessanter und auch wichtiger kann sie auch für den Privatnutzer werden. Für Datenbrillen, Augmented Reality oder ähnliche Technologien mit einem hohen Datenverkehr kann 5G schneller interessant werden als man zum jetzigen Zeitpunkt glauben mag.

Viele Tarifanbieter und Smartphone-Hersteller rüsten sich bereits für 5G und machen Ihre Angebote fit für das Netz der Zukunft. Der Trend in der Entwicklung von technischen Bauteilen wie Prozessoren wird immer mehr auf 5G zugeschnitten, sodass Sie als Verbraucher so auch für die nächsten Jahre auf der sicheren Seite sind. Mehrwerte gegenüber aktuellen 4G/LTE-Modellen werden sich künftig in zahlreichen Alltagssituationen zeigen.

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