Die häufigsten Fragen zu Smart Home und Heimvernetzung erklärt: Funkstandards, Prinzip, wichtige Komponenten. Hier geht´s…
Heizungssteuerung mit Smart Home: Welcher Standard ist empfehlenswert?
Der Winter ist im Anmarsch, und wir drehen die Heizungen wieder voll auf. Doch Achtung: Ist das Thermostat dauerhaft aufgedreht, wird sich das spätestens bei der nächsten Betriebskostenabrechnung bemerkbar machen. Um den Geldbeutel (und die Umwelt) zu schonen, bietet sich eine intelligente Heizungssteuerung an. Mit einem Smart Home System lässt sich der Heizbetrieb genau regeln — auch während Ihrer Abwesenheit. Ich zeige Ihnen heute, welche Möglichkeiten Sie bei der Auswahl der Anbieter haben und was im Allgemeinen zu beachten ist.
Inhaltsverzeichnis
Möglichkeiten von Smart Home und Heizung
Sie kennen es vielleicht: Man verlässt das Haus, geht zur Arbeit (oder fährt gar in den Urlaub) oder verlässt das eigene Unternehmen und macht Feierabend – die Heizung läuft jeweils weiter auf Hochtouren. Oder aber: Man betritt das Haus, dreht die Heizung auf und muss erst einmal warten, bis die Raumtemperatur auf einem angenehmen Level ist. Hier kommt Smart Home ins Spiel. Das schlaue System kann Geräte im Haushalt oder in den Geschäftsräumen fernsteuern oder automatisch regeln. Das gilt neben Lichtsteuerung natürlich auch für die Heizkörper in den eigenen vier Wänden und im Büro. Für die Kommunikation der Geräte benötigen Sie in der Regel nur ein Modem/Router und einen Internetanschluss.
Eine intelligente Steuerung der Heizung löst gleich mehrere Probleme. Man kann damit Geld sparen und sich dabei das Leben etwas bequemer machen. Zugleich gewinnt man ein Stück mehr Sicherheit und Kontrolle, wenn man das Haus verlässt. Was den Sparfaktor angeht: Bis zu 40 Prozent der Heizkosten lassen sich einsparen. Auch wenn das eher der Idealfall ist. Der niedrigere Heizverbrauch wird sich spürbar positiv auf den Geldbeutel auswirken.
In der Regel besteht ein Smart Home System neben einer zentralen Einheit, die alles regelt, auch aus Aktoren und Sensoren. Aktoren sind die “Hände” des Systems, die auf Wunsch die Rollläden hoch- oder herunterfahren (etwa für mehr Sicherheit daheim), oder eben die Heizung auf die nötige Temperatur einstellen können. Sensoren sind in diesem Sinn die “Augen”. Dazu gehören beispielsweise Temperaturmesser und Bewegungsmelder. Oftmals werden die Geräte als Gesamtpaket angeboten, man kann sie aber auch einzeln kaufen.
Wie läuft nun so eine Aufrüstung auf Smart Home?
Vor dem Kauf empfiehlt sich eine genaue Analyse. Was benötige ich – Einzelraumregelung, Kesselsteuerung? Ist mir die Steuerung via App wichtig? Einen Überblick zur besseren Entscheidung liefert dieser Beitrag.
Zumindest die Montage daheim ist relativ simpel: Die alten Thermostat-Ventile werden durch die intelligenten ausgetauscht. Diese werden dann mit der Smart Home Zentrale verbunden. Daraufhin können Sie je nach Wunsch und Bedarf Heizpläne erstellen, die auch pro Raum und pro Heizung individuell programmiert werden können. Ab da erfolgt die Steuerung der Heizung automatisch. Natürlich können Sie die Heizung auch selbst steuern — ganz egal, wo Sie sich befinden. Dies kann unter anderem dann sinnvoll sein, wenn Sie beispielsweise ein paar Stunden später (oder früher) als sonst zuhause eintreffen oder wenn einmal eine Sonderschicht im Büro geschoben werden muss.
Möchten Sie die Heizung aus der Ferne (auch aus dem Ausland) steuern, geht das ganz einfach per Fingertipp — nämlich über eine Smartphone-App. Diese wird vom Hersteller gratis zur Verfügung gestellt und man hat so stets einen Überblick über seine Steuerelemente in den heimischen vier Wänden.
Was die Vernetzung innerhalb des Hauses angeht, so kann Smart Home sowohl über Kabel als auch über Funk betrieben werden. Von der Kabel-Variante ist jedoch tendenziell abzuraten, denn die ist deutlich teurer und aufwändiger. Außerdem sind potenzielle zukünftige Erweiterungen des Systems schwieriger umzusetzen.
Funk-Verbindungen sind da günstiger und einfacher. Das einzige Problem momentan: Die Service-Anbieter, Funkstandards und Geräte, die es auf dem deutschen Markt gibt, sind oftmals nicht untereinander kompatibel. Das heißt: Nicht jedes Smart Home Gerät lässt sich ohne weiteres an die Zentrale anschließen. Hier empfiehlt sich auf jeden Fall der Gang zum Fachhandel. Wir bei DWScom zum Beispiel wissen, welche Geräte zusammen passen und können Sie dazu entsprechend beraten.
Dass der Smart Home Markt momentan eher chaotisch und nicht einheitlich ist, wird immer wieder deutlich. Wir waren beispielsweise kürzlich als Aussteller auf einer Messe und haben dort ganze 24 verschiedene Systeme gesichtet, die alle so gut wie nicht untereinander kompatibel sind. Das Telekom-System etwa ist nicht mit allen Produkten kompatibel, die von anderen Herstellern für die Telekom gemacht werden.
Welche Anbieter und Standards gibt es in Deutschland?
Europaweit gibt es schon mehrere Hundert Anbieter, die intelligente Technologien fürs Zuhause bereitstellen, um etwa eine Heizungssteuerung zu installieren. Hierzulande wächst der Markt zwar auch stetig, ist aber noch recht unübersichtlich. Die Anbieter setzen auf unterschiedliche Funkstandards. Funkstandards (nicht zu verwechseln mit Funkfrequenz), zu denen beispielsweise W-Lan und Bluetooth gehören, sind so etwas wie eine Sprache, die von den Geräten gesprochen wird.
Nun gibt es im Bereich von Smart Home aber mehrere Funkstandards. Große Hersteller, darunter Telekom und RWE, haben ihre eigenen Systeme. Die Telekom beispielsweise setzt auf Qivicon und zur dazugehörigen Allianz gehören Hersteller wie D-Link, Philips und Samsung.
Einige der Funkstandards haben sich deutlich mehr durchgesetzt, sind damit am ehesten mit unterschiedlichen Geräten kompatibel, und darum eher zu empfehlen. Grundsätzlich arbeiten die meisten Systeme in einem Frequenzbereich von 868 MHz und 2,4 GHz. Die letztere Frequenz wird auch von W-LAN und Bluetooth genutzt und kann darum eher zu Störungen führen, wenn die Signale miteinander in Konflikt kommen. Zu den wichtigsten Funkstandards gehören ZigBee, EnOcean und Z-Wave.
- ZigBee wurde 2002 als Standard eingeführt. Die Reichweite der Technik beschränkt sich je nach Gebäude auf eine Spanne zwischen 10 und 100 Metern — in Gebäuden mit dicken Wänden aber auch schon mal unter 10 Metern. ZigBee gilt als energieeffizient, weil die einzelnen Elemente bei Inaktivität in eine Art Ruhezustand versetzt werden. Allerdings lässt sich die Verschlüsselung mit etwas Aufwand umgehen. Zudem können sich ZigBee-Versionen untereinander unterscheiden. Produkte sind damit oft nicht miteinander kompatibel.
- EnOcean geht hinsichtlich Energieeffizienz noch einen Schritt weiter. So können die zum System gehörenden Schalter selbst Energie erzeugen, womit beispielsweise keine Batterien erforderlich sind. Auch Solar- und Wind-Energie kann genutzt werden. Die höchste Energieeffizienz hat jedoch auch einen Preis: Die verschickten Datenpakete sind klein und damit kommen komplexe Prozesse (wie Verschlüsselung) zu kurz.
- Z-Wave ist recht weit verbreitet und damit mit vielen Geräten kompatibel. Die Reichweite kann in Innenräumen bis zu 40 Meter umfassen. Die Steuereinheiten im Haushalt formen dabei ein Netzwerk und kommunizieren miteinander. So ist auch Kommunikation zwischen Geräten möglich, die zu weit voneinander entfernt sind, um eine direkte Funkverbindung aufzubauen.
Mit homee gibt es einen neuen Anbieter am Markt, der diese wichtigen Funkstandards herstellerübergreifend vereint. Hier gibt es unterschiedliche Würfel zu jedem Funkstandard, die untereinander kompatibel sind. Mehr zum System homee finden Sie in einen separaten Blogbeitrag eines anderen aetka Partners.
Unsere Wahl: Z-Wave
Die unübersichtliche Lage auf dem Markt hat uns dazu bewogen, uns hauptsächlich auf einen Standard festzulegen: Z-Wave. Das Gute an Z-Wave ist, dass die Geräte verschiedener Hersteller, die diesen Funkstandard unterstützen, zu 99% untereinander kompatibel sind. Das ist ein Riesen-Vorteil! Damit kann man viel eher auf unterschiedliche Hersteller zurückgreifen, beziehungsweise Geräte für verschiedene Einsätze wie Fenster, Lampen und Rollläden ins System einbinden.
Wir bieten Z-Wave-Systeme seit etwa dreieinhalb Jahren an. Sicherheit ist dabei auch ein wichtiger Aspekt. Da sich das Smart Home von außen steuern lässt, muss man darauf achten, dass unbefugte Zugriffe von außen möglichst ausgeschlossen sind. Diese Sicherheit ist bei Z-Wave durchaus gegeben; Stichwort: Verschlüsselung.
Im Zusammenhang mit Z-Wave können wir auch konkrete Geräte empfehlen. Dazu gehören die Geräte von Fibaro. Die sind besonders schick, das Unternehmen legt Wert auf Design. So ein Bewegungsmelder der Firma, den habe ich gerade vor mir liegen, sieht etwa aus wie ein futuristischer Golfball und ist ein echter Hingucker.
Eine kleine Warnung möchte ich an dieser Stelle aber auch aussprechen: Die Einrichtung eines Z-Wave-Systems könnte einen normalen Kunden überfordern. Die Montage ist dabei aber nicht das Problem. So ein Thermostatventil zu ersetzen ist nicht schwer. Der Clou ist eher die Einrichtung: Das neue Thermostat muss bei der Zentrale angemeldet werden und da geht es ins Technische. Jedes Element muss man einzeln anmelden, zuvor muss es vom System erkannt werden. Die Einrichtung der einzelnen Steuerelemente geschieht über die jeweilige App. Dort können die einzelnen Heizungen dann auch einen Namen bekommen (wie “Wohnzimmer”).
Da bei der Einrichtung schon mal Fragen aufkommen können, stehen wir Ihnen bei der Einrichtung gerne zur Seite. Wir bei DWScom bieten zu einem Pauschalpreis das Gesamtpaket, inklusive Installation der einzelnen Geräte. Das alles können Sie bei uns vor Ort machen lassen, es sei denn Sie benötigen Hilfe bei der Montage der Ventile, die jedoch wie bereits erwähnt wirklich einfach ist.
Z-Wave verwendet auch Technisat in ihrem Smart Home-Portfolio. Dies wurde in diesem Beitrag beschrieben.
Fazit: Für wen eignet sich eine Heizungssteuerung?
Ich denke: Nahezu für Jedermann. Ob privates Zuhause oder Firmenräume — es ist schön, an eine Sache weniger zu denken. In einem privaten Haushalt ist es sehr angenehm, wenn die Heizung noch vor dem Wecker loslegt. Aber auch im Büro lässt sich mit Smart Home einiges optimieren.
Unsere Unternehmensräume werden ebenfalls von Smart Home unterstützt. So können wir unseren Heizbedarf aufs Wesentliche einschränken. Obwohl unsere Ladengeschäfte am Samstag geöffnet haben, sind die Büroräume über das Wochenende unbesetzt, dort wird die Temperatur dann heruntergeregelt. Sollte ich mich spontan entscheiden, an einem Sonntag ins Büro zu kommen, kann ich eine Stunde vor meiner Ankunft einfach von zuhause aus die Heizung aufdrehen und wenn ich hier ankomme, ist der Raum schön mollig warm.
Kompatiblität auf dem noch jungen Markt für Smart Home ist oft Mangelware. Z-Wave ist als Standard besonders zu empfehlen, weil Sie damit die besten Aussichten haben, künftig weitere Geräte hinzuzufügen. Wir oder unsere aetka-Fachhandelskollegen bei Ihnen vor Ort helfen Ihnen wie immer gern bei Fragen zur Heizungssteuerung via Smart Home und beraten Sie zu Ihren Möglichkeiten.
Ich habe mir kürzlich auch eine Heizungssteuerung zugelegt und es bisher nicht bereut. Habe auch das Gefühl, dass man damit deutlich weniger Energie verbraucht, da die Heizung eben perfekt dosiert werden kann.
Heizungssteuerung finde ich eine tolle Idee. Wir werden bald die Heizung austauschen und möchten, dass sie über eine Smartphone-App gesteuert werden kann. Gut zu wissen, dass man nur die Thermostat-Ventile mit Smart Home Zentrale verbinden soll, damit alles funktioniert.