Motorola G42 – Allrounder in der Smartphone-Mittelklasse

31. August 2022 | 7:07 Uhr | Christian Böhm
aetka Blog Motorola G42

Ursprünglich als Hersteller von Autoradios bekannt, kann Motorola auf eine fast hundertjährige Geschichte zurückblicken. Mit dem DynaTAC brachte man 1983 das erste Mobiltelefon der Welt auf den Markt. Bis 2011 stellte man unzählige weitere Handys und später auch Smartphones vor. Anschließend wurde Motorola aufgrund zahlreicher, wertvoller Patente von Google übernommen. Diese verkauften die Mobilfunksparte wenige Jahre später wieder an Lenovo, unter dessen Führung die Marke Motorola ein Comeback feiern konnte. Heute ist Motorola der drittgrößte Smartphone-Hersteller in den USA und auch in Deutschland mit einer breiten Produktpalette vertreten.

Insbesondere die G-Serie ist auch in Deutschland wegen ihres guten Preis-Leistungs-Verhältnisses beliebt. Das Motorola G42 ist einer der neusten Vertreter dieser Serie. Es kann unter anderem mit einem relativ kompakten und qualitativ hochwertigen Bildschirm, aktuellem Android und einem großen Akku überzeugen. In diesem Beitrag möchte ich Dir das 250 Euro teure Mittelklasse-Smartphone näher vorstellen und auf seine Stärken und Schwächen eingehen.

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Gehäuse: Robust und wasserabweisend

Das Gehäuse des Motorola G42 besteht aus Kunststoff und soll mit seinem flachen Rahmen und einer leicht abgerundeten Rückseite gut in der Hand liegen. Beim Kauf kannst Du zwischen zwei Farb-Varianten wählen: Metallic Rosé und Atlantic Green. Eine klassisch schwarze Variante gibt es leider nicht. Ist dieser Look gewünscht, musst Du sich mit einem Case behelfen. Durch eine Verwendung von Kunststoff statt Glas ist das Smartphone jedoch auch ohne Case relativ robust und zudem wasserabweisend. Ein echtes IP-Rating, um das Smartphone auch unter Wasser verwenden zu können, fehlt jedoch. Dies bietet aktuell in dieser Preisklasse nur Samsung mit dem Galaxy A52.

Rückseiten-Ansicht der Motorola G42

 

Bildschirm: Full-HD auf 6,4 Zoll

Die Ränder rund um den Bildschirm sind dünn gehalten, wie es sich für ein modernes Smartphone gehört. Die Frontkamera ist in einem kleinen Loch in der oberen Bildschirmmitte untergebracht. Nur unterhalb des Bildschirms gibt es ein deutlich sichtbares “Kinn”. Das bekommen andere Hersteller wie Samsung oder Xiaomi mittlerweile besser hin. Die Qualität des Bildschirms selber wird hierdurch jedoch nicht geschmälert. So verbaut Motorola ein hochwertiges AMOLED-Panel mit einer Auflösung von 1.080 mal 2.400 Pixeln. Dank der AMOLED-Technik kannst Du Dich bei dem Smartphone nicht nur über satte Farben, sondern auch über echtes Schwarz freuen. Da bei dieser Technik jeder Pixel selbst leuchtet, erscheinen schwarze Pixel auch wirklich komplett schwarz, anders als mit einer Hintergrundbeleuchtung. Auch ein Always-On-Bildschirm wird dadurch möglich.

Bildschirm und Frontkamera des Motorola G42

 

Die Auflösung des Bildschirms entspricht “Full HD” und ist in dieser Preisklasse Standard. Aus normaler Entfernung lassen sich keine einzelnen Pixel erkennen und der Bildschirm kann auch kleinen Text scharf darstellen. Eine höhere Auflösung bieten nur deutlich teurere Smartphones. Mit einer Bildschirmgröße von 6,4 Zoll ist das Motorola G42 zudem vergleichsweise kompakt.

Einziger Nachteil des ansonsten sehr guten Bildschirms, ist seine Bildwiederholrate. Hier setzt Lenovo auf die früher üblichen 60 Hertz statt auf flüssiger zu empfindende 90 oder gar 120 Hertz. In dieser Preisklasse gibt es jedoch auch bei anderen Herstellern nicht beides. So musst Du beim Kauf stets zwischen der hochwertigeren AMOLED-Technik oder einer schnellen Bildwiederholrate wählen.

Leistung & Speicher: Snapdragon 680 und 128 GB

Als Prozessor kommt beim Motorola G42 der Snapdragon 680 von Qualcomm zum Einsatz. Hierbei handelt es sich um einen rund zwei Jahre alten Prozessor der unteren Mittelklasse. Leistungswunder solltest Du also von dem Smartphone nicht erwarten. Für Gaming und andere leistungstechnisch anspruchsvolle Aufgaben eignet sich das Smartphone daher weniger. Für normale Tätigkeiten wie das Surfen im Web und nutzen von Apps wie Messengern, Social Media oder Navigation ist das Smartphone hingegen gut gerüstet. Auch der Arbeitsspeicher ist mit 4 Gigabyte nicht sonderlich groß konzipiert und eignet sich daher eher für leichte Aufgaben.

Der interne Speicher des Motorola G42 ist mit 128 Gigabyte hingegen sehr großzügig bemessen. Sollte Dir der Speicher dennoch nicht ausreichen, kannst Du ihn kostengünstig mit einer microSD-Karte erweitern. Hierfür ist ein dedizierter Slot vorhanden, sodass auch weiterhin eine Dual-SIM-Fähigkeit gegeben ist.

Seitliche Ansicht der Motorola G42

 

Motorola G42: WLAN, LTE und Co.

Auch bei den Funk-Schnittstellen kann das Motorola G42 mit Vielfalt glänzen. WLAN nach dem WiFi 5 Standard ermöglicht schnelle Datenübertragungen über 2,4 und 5 Gigahertz und dank Bluetooth 5.0 können Smartwatch, Kopfhörer und Co. kabellos und energiesparsam mit dem Smartphone verbunden werden. Auch NFC für mobiles Bezahlen  und sogar ein klassisches FM-Radio sind vorhanden.

Beim Mobilfunk unterstützt das Motorola G42 den parallelen Betrieb von zwei SIM-Karten im LTE-Netz. Dank “Triple-Slot” lassen sich hierbei zwei SIM-Karten und eine microSD-Karte zur Speichererweiterung parallel nutzen. Viele andere Smartphones setzen hier mittlerweile auf einen Kombi-Slot, wodurch man im Dual-SIM-Betrieb auf die Speicherkarte verzichten muss. Nicht an Bord ist hingegen 5G. Das ist jedoch nicht weiter schlimm, da 5G-fähige Verträge in dieser Preisklasse ohnehin noch nicht angekommen sind. Der neue Mobilfunkstandard bietet nur für Powernutzer etwas Mehrwert im Alltag, denen ich eher zu einem deutlich hochpreisigeren Smartphone raten würde.

LTE bietet in Deutschland weiterhin die beste Netzabdeckung und wird trotz 5G weiterhin aktiv ausgebaut. So bist Du auch mit einem LTE-Smartphone in den kommenden Jahren noch gut gerüstet.

Triple-Cam mit 50 Megapixeln beim G42

Das Motorola G42 ist mit einer Triple-Kamera auf der Rückseite und einer Selfie-Kamera ausgestattet. So wird die Kamera auf der Rückseite um ein Ultraweitwinkel-Objektiv und einen Makro-Sensor erweitert.

Die Hauptkamera bietet eine Auflösung von 50 Megapixeln und besitzt eine Blende von f/1.8. Beim normalen Fotografieren werden immer vier Pixel zu einem zusammengefasst, um so ein deutlich lichtstärkeres 12,5-Megapixel Foto mit höherem Dynamikumfang zu erreichen. Auf Wunsch kannst Du diese Funktion jedoch auch deaktivieren, um Fotos mit voller 50 Megapixel Auflösung aufzunehmen. Dies ist jedoch höchstens bei guten Lichtbedingungen zu empfehlen.

Triple-Kamera des Motorola G42

 

Die Ultraweitwinkel-Kamera bietet eine Auflösung von 8 Megapixeln und eine Blende von f/2.2. Dank eines Blickwinkels von 118 Grad lassen sich mit dieser Linse auch weitläufige Motive einfangen und mehr Motiv auf ein Bild bekommen. Die dritte Kamera verfügt über eine Makro-Linse. Mit dieser kannst Du aus einer komplett neuen Perspektive fotografieren. Mit einer Distanz von 4 Zentimetern zum Motiv können kleine Objekte ganz groß wirken. Durch die sehr geringe Auflösung von 2 Megapixeln eignen sich diese Fotos leider nur zum Betrachten auf dem Smartphone-Display oder für Social Media und nicht für das nächste Fotobuch.

Die Frontkamera bietet eine Auflösung von 16 Megapixeln und eine Blende von f/2.2. Dank Weitwinkel sind Selfies auch mit mehreren Personen möglich. Zudem unterstützt die Kamera Video-Anrufe und -Konferenzen in Full-HD-Qualität.

Software: Android 13 kommt per Update

Auf dem Motorola G42 kommt Android in der aktuellen Version 12 zum Einsatz. Dabei nimmt der Hersteller kaum Anpassungen an der Oberfläche vor und installiert Android in seiner puren Form. Dadurch ist die Oberfläche relativ schlicht gehalten und benötigt wenig Ressourcen. Andererseits fehlen Zusatzfunktionen, die andere Hersteller wie Samsung oder Xiaomi in ihre Oberflächen integrieren.

Ein Update auf die kommende Android-Version 13 ist bereits in Vorbereitung. Viel wichtiger sind jedoch die essenziellen Sicherheitsupdates, welche das Smartphone vor Bedrohungen schützen. Diese sind für das Motorola G42 bis Juni 2025 garantiert. Für ein Smartphone in dieser Preisklasse ist das ein überdurchschnittlich langer Zeitraum.

Rückseite des blauen Motorola G42

 

Neben einem hochwertigen Display und einem langen Update-Support möchte das Motorola G42 auch mit einer guten Akkulaufzeit überzeugen. Hierzu verbaut der Hersteller einen Akku mit einer Kapazität von 5.000 Milliamperestunden. Um diesen wieder aufzuladen, setzt Motorola auf einen modernen USB-C-Port. Im Gegensatz zum alten Micro-USB Standard kannst Du den USB-C Stecker beidseitig einstecken. Zudem kommt der USB-C-Standard in immer mehr Geräten zum Einsatz. So kannst Du – soweit Deine aktuellen Geräte es voraussetzen – mit einem Kabel Dein Notebook, Tablet, Smartphone, Kopfhörer und noch vieles mehr aufladen. Doch auch wenn Du bisher noch kein USB-C Kabel besitzt, ist das kein Problem. Denn dem Smartphone liegt ein entsprechendes Kabel inklusive 20 Watt Netzteil bei. Dieses kann das Smartphone mit einer Leistung von 18 Watt in vergleichsweise kurzer Zeit wieder vollständig laden.

Für wen eignet sich das Moto G42?

Das Motorola G42 ist ein solide ausgestattetes Smartphone der unteren Mittelklasse. Besondere Highlights in dieser Preisklasse sind die lange Versorgung mit Sicherheitsupdates sowie ein hochwertiges AMOLED-Display. Dafür muss man jedoch auf eine schnelle Bildwiederholrate verzichten.

Das Motorola G42 ist das richtige Smartphone für Dich, wenn Du nach einem zuverlässigen Alltagsbegleiter suchst. Das Smartphone ist nicht zu groß und auf dem scharfen, hochwertigen Bildschirm lassen sich Messenger-Apps, Social Media und Navigation einwandfrei nutzen. Auch um die Sicherheit des Smartphones musst Du Dir während der kommenden drei Jahre keine Gedanken machen, da Updates automatisch eingespielt werden.

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Dennoch ist das Motorola G42 nicht konkurrenzlos. Als Alternative bietet sich das Xiaomi Redmi Note 11 an. Dieses bietet einen 90 Hertz AMOLED-Display, der zudem mit Gorilla Glass 3 besser vor Brüchen und Kratzern geschützt ist. Auch die Ladegeschwindigkeit ist etwas höher. Andere technische Details wie Kamera und Prozessor unterscheiden sich nicht. Nachteil beim Xiaomi hingegen, ist die unklare Update-Situation. So gibt es hier keine offizielle Update-Garantie. Nicht geeignet sind beide Smartphones für Spiele oder wenn Du Wert auf ein hochwertiges Kamerasystem legst. Hierbei rate ich in beiden Fällen zu einem hochpreisigeren Smartphone.

Christian Böhm

Böhm Telekommunikation GmbH, Aichach

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