Cookies im Internet: Das steckt dahinter

7. Juli 2020 | 11:11 Uhr | Robert Gatnar
cookies erklärt aetka blog

Nahezu jeder von uns hat täglich mit Cookies zu tun. Damit möchte ich natürlich nicht unterstellen, dass Sie zu viel Süßgebäck essen. Die Rede ist von digitalen Cookies, die regional auf den Rechnern der Nutzer gespeichert werden. Doch was steckt dahinter? Wieso schlagen zahlreiche Datenschützer Alarm, wenn es um das Thema Cookies geht und weshalb möchten Website-Betreiber so viele davon sammeln und setzen sie ein, so oft es nur möglich ist? Die Antworten auf diese und andere Fragen finden Sie in diesem Artikel.

Was sind Cookies?

Bevor die angekündigten Fragen beantwortet werden können, sollten wir zunächst einmal aufklären, was Cookies eigentlich sind: Grundsätzlich handelt es sich dabei schlicht um digitale Textdateien, die in den Browsern der Nutzer gespeichert werden. Dabei beinhalten solche Datenpakete Informationen zum Surfverhalten der Nutzer. Sind sie also kleine Spione, die unser Online-Leben dokumentieren? Nein, nicht ausschließlich. Denn obgleich Cookies durchaus missbraucht werden können, stellen sie im Grunde genommen eine nützliche technische Maßnahme dar, die den Nutzern selbst zahlreiche Vorteile bringt. Doch alles der Reihe nach.

 

Welche Daten werden gespeichert?

Grundsätzlich speichern Cookies Daten zum Surfverhalten. Dabei kann es sich um Seiteneinstellungen, Browserverläufe, Websuchen, Anmeldedaten, Einkäufe, Häufigkeit und Dauer der Internetbesuche und vieles mehr handeln. Der Clou dabei ist, dass die Daten teilweise personenbezogen sind.
Es ist außerdem wichtig zu wissen, dass es mehrere Arten von Cookies gibt. Die sogenannten „Session-Cookies“ sind temporärer Natur und werden in der Regel spätestens dann gelöscht, wenn Sie Ihren Browser schließen. Auf der anderen Seite existieren allerdings auch Cookies, die theoretisch – sofern sie nicht gelöscht werden – jahrelang auf Computern und Smartphones oder Tablets gespeichert bleiben.

 

Wozu sind Cookies gut?

Nun habe ich thematisiert, was Cookies eigentlich sind, welche Daten gespeichert werden und welche Arten es im Großen und Ganzen gibt. Eine essenzielle W-Frage blieb bisher allerdings unbeantwortet: Das „Wozu?“ – Warum speichern Cookies all diese Daten und wer profitiert davon?

Vorteile von Cookies

Wenn man das Thema grob betrachtet, kristallisieren sich drei größere Einsatzarten heraus. Zunächst einmal sind es die Nutzer selbst, die einen Vorteil erhalten. So können mithilfe von Cookies Einstellungen gespeichert werden, die auf bestimmten Websites vorgenommen werden. Wer beispielsweise die deutsche Sprache als Standardsprache auswählt, landet auch beim nächsten Besuch auf der deutschsprachigen Version. Denn die Präferenzen wurden im Cookie festgehalten und beim erneuten Aufrufen der Website ausgelesen. Manchmal sind Cookies zudem sogar aus technischer Sicht unerlässlich. Wenn Sie beim Onlineshopping etwas in dem Warenkorb ablegen, dann wird Ihre Auswahl in Wahrheit in einem Cookie gespeichert und abermals bei Bedarf ausgelesen.

Nachteile von Cookies

So viel zu den positiven Aspekten. Nun wenden wir uns der dunklen Seite zu und starten am besten mit einer Frage: Haben Sie sich schon mal ein Produkt auf einer Shoppingseite angesehen und mussten daraufhin feststellen, dass Ihnen besagtes Produkt seither als Werbebanner auf allen möglichen Websites begegnet? Dabei handelt es sich natürlich weder um Zauberei noch um Gedankenlesen und erst gar nicht um Zufall. Manchmal werden Cookies nämlich auch seitenübergreifend abgerufen und an Unternehmen sowie Werbetreibende übermittelt. Diese nutzen solche Informationen in ihrem eigenen Sinne und kreieren anhand der erhaltenen Benutzerprofile personenbezogene Werbung.

Oftmals sind es sogar nicht die Unternehmen selbst, die Cookies setzen, sondern Drittanbieter. So gelangen verschiedene Gruppen meist ohne Kenntnis des Nutzers, an seine Daten. Und diese können durchaus sensibel sein: Benutzernamen, Telefonnummern, Adressen und noch vieles mehr. Und all diese Daten können, wie bereits erwähnt, einem einzigen Nutzer zugeordnet werden. Denn da Tracking-Cookies teilweise jahrelang auf den Rechnern gespeichert werden, gelangen Drittanbieter mit der Zeit an immer mehr personenbezogene Daten. Falls E-Mail-Adressen zu diesen Daten gehören, können unter Umständen selbst Spam-Mails eine Folge exzessiver Cookie-Nutzung darstellen.

Einsatz aus Analysezwecken

Obwohl an dieser Stelle der Eindruck entstanden sein könnte, dass Cookies stets direkte Auswirkungen für Nutzer haben – unabhängig davon ob positiver oder negativer Natur –, ist dem keineswegs so. Tatsächlich werden Cookies sehr oft schlicht zu Analysezwecken eingesetzt. Wie viel Zeit verbrachten Nutzer auf einer Webseite? Haben sie eine weitere Unterseite aufgerufen oder sind sie zur vorherigen Seite (beispielswiese zur Google-Suchergebnisseite) zurückgesprungen? Alle diese Informationen zum Suchverhalten können Betreibern von Websites dabei helfen, ihre Portale zu optimieren und so ein besseres Nutzererlebnis zu bieten.

 

Dürfen Betreiber von Internetseiten alles speichern, was sie wollen?

Klare Antwort: Nein, das dürfen sie nicht. Darum erscheint beim ersten Besuch einer Seite schon seit Jahren ein Banner bzw. ein Pop-up-Fenster, in dem die Betreiber Nutzer über die Verwendung von Cookies aufklären und nach einer Einwilligung fragen – die zugegebenermaßen ein Großteil der Nutzer in der Regel ohne Weiteres erteilt und wegklickt. Ein solches Vorgehen reicht nach Meinung des Bundesgerichtshofs allerdings nicht aus. Und so hat der BGH im Mai 2020 entschieden, dass alle nicht zwingend erforderlichen Cookies demnächst nur noch mit aktiver Einwilligung gesetzt werden dürfen. Eine voreingestellte Zustimmung zum Speichern der Daten ist in Zukunft hingegen unzulässig.

Unterm Strich muss jeder Nutzer selbst entscheiden, ob er seine Daten besser schützen will, oder ob er mit dem aktuellen Status quo einverstanden ist. Falls ersteres zutrifft, besteht auch abseits der neuen Regelung die Möglichkeit, Cookies eigenständig zu blockieren oder zu löschen. Wie das geht, erkläre ich in den nächsten Abschnitten. Dabei darf man allerdings nicht vergessen, dass die kleinen Schnipsel oftmals auch zur Funktionalität beitragen. Wer diese pauschal blockiert, muss damit rechnen, dass das Nutzererlebnis abnimmt oder erst gar nicht stattfindet. Beispielsweise kann es passieren, dass Sie Anmeldedaten stets neu eintragen müssen oder die eingestellte Sprache einer Website jedes Mal wieder zurückgesetzt wird.

 

Cookies deaktivieren

Wenn Sie sich nicht an dem möglichen Mehraufwand stören, können Sie alles mit wenig Aufwand im Web-Browser eigenständig blockieren. Die Vorgehensweisen unterscheiden sich dabei zwar je nach genutztem Browser, die Funktionalität ist im Kern jedoch meist die gleiche. Und welche das ist, zeige ich am Beispiel des Chrome-Browsers.

Cookie Einstellungen im Chrome Browser

In den Einstellungen beim Chrome-Browser lassen sich

Um Cookies zu blockieren, müssen Sie zunächst auf das Dreipunkte-Symbol (oben, rechts) klicken und die Einstellungen auswählen. Danach steuern Sie das Menü „Datenschutz und Sicherheit“ und anschließend „Cookies und andere Websitedaten“ an. Hier finden sich dann zahlreiche unterschiedliche Einstellungsmöglichkeiten.

Beispielsweise können Sie Cookies von Drittanbietern im Inkognito Modus oder auch allgemein blockieren. Alternativ können Sie auch sämtliche Datenschnipsel blockieren – was die Betreiber von Chrome allerdings nicht empfehlen. Dafür ist auch das Löschen von Cookies beim Beenden des Browsers möglich, sowie eine „Do Not Track“-Aufforderung. Letztere sollen im Idealfall dafür sorgen, dass Websites Tracking-Cookies nicht mehr einsetzen. Allerdings schreibt Google selbst dazu: „Die meisten Websites und Webdienste, einschließlich die von Google, ändern ihr Verhalten nicht, wenn sie eine „Do Not Track“-Anforderung erhalten.“

 

Cookies löschen

Im oben erwähnten Menü werden Ihnen alle Cookies und Websitedaten angezeigt. Das sind normalerweise recht viele, und sie verschwinden auch nicht automatisch, sobald Sie beispielsweise Drittanbieter-Cookies blockieren. Doch das ist nicht weiter schlimm, denn sie lassen sich schnell und unkompliziert manuell löschen. In Chrome müssen Sie dazu in den Einstellungen abermals den Punkt „Datenschutz und Sicherheit“ auswählen und danach auf „Browserdaten löschen“ klicken. Hier lassen sich lokal gespeicherte Daten wie der Cache, der Browserverlauf und auch Cookies mit nur wenigen Klicks entfernen.

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Robert Gatnar

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