Alexa, Siri und Co.: Die wichtigsten Sprachassistenten im Vergleich

13. Februar 2019 | 14:14 Uhr | André Hiltmann
Sprachassistenten Smart Home aetka Blog

Dank Suchmaschinen und überall verfügbarem Internet reicht schon ein Griff zum Smartphone oder zum Tablet, um die Fragen des Alltags im Handumdrehen zu beantworten. Doch was, wenn das Smartphone gerade nicht zu Hand ist – dann weiß der Sprachassistent Rat. Siri, der Google Assistant oder auch Amazon Alexa verbinden die natürliche Steuerung per Stimme nicht nur mit Komfort, sondern auch mit dem geballten Wissen des Internets. Doch was kann die Sprachsteuerung wirklich? Ein Vergleich der drei wichtigsten Sprachassistenten, ihrer Alltagstauglichkeit im Smart Home sowie möglicher Alternativen.

Sprachassistenten: Smarte Begleiter im Alltag

Eine allgemeine Frage gleich vorweg: Wie ist der Erfolg von Sprachassistenten eigentlich zu erklären? Ganz einfach, denn dank smarter WLAN-Lautsprecher wie dem Amazon Echo, dem Google Home oder auch dem Apple HomePod ist die Sprachsteuerung vom Mobilgerät in der Hand ins Wohnzimmer gewandert. Somit ist sie einfach und vor allem bequem verfügbar. Während die Echo-Reihe mit Sprachassistent Alexa ausgerüstet daherkommt, bietet Google mit Google Assistant ebenfalls einen eigenen Sprachdienst. Auch Apple hat seit 2014 Sprachassistentin Siri im Angebot. So lassen sich im Alltag ganz ohne Smartphone Musik oder Nachrichten abspielen, aber auch Suchanfragen bequem per Stimme erledigen: „Alexa, spiel die Feierabend-Playlist auf Spotify!“, „Ok Google, wie viele Vertiefungen hat ein Golfball?“ Doch auch im Smart Home ergibt die natürliche Steuerung per Stimme sehr viel Sinn. Wer möchte schon jedes Mal zum Handy greifen, um das smarte Wohnzimmerlicht zu schalten? Kein Wunder also, dass Sprachassistenten sich seit Jahren (zurecht!) immer größerer Beliebtheit erfreuen.

 

Amazon Alexa auf Amazon Echo: Die beliebteste Kombination

Mit etwas weniger als der Hälfte Marktanteil dürfte Amazon Alexa der aktuell wohl bekannteste Sprachassistent sein. Laut Umfragen begründet sich Amazons Erfolg schlichtweg damit, dass Alexa auf menschliche Ohren am natürlichsten klingt. Alexa findet sich vor allem in den Geräten der Echo-Reihe wie z.B. dem kompakten Echo Dot oder dem Echo Show wieder.

Amazon Echo Dot

Amazon Echo Dot der 2. Generation

Alexa Skills

Das Besondere an Amazon Echo mit Alexa sind indes die sogenannten Skills. Mit denen lässt sich der Sprachassistent um viele neue Funktionen ganz individuell erweitern – und zwar kostenfrei. Mittlerweile existieren ungefähr 15.000 dieser Skills auf der Amazon Webseite. Unterschieden werden sie hierbei in Service-Skills wie z.B. solche für Tagesnachrichten, Schlagzeilen, Wetterdaten, Sportergebnisse sowie die der Deutschen Bahn oder myTaxi. Die andere Kategorie bilden die sogenannten Smart-Home-Skills. Einmal installiert, lassen sich mit diesen Philips Hue und Osram Lightify-Leuchten ebenso leicht steuern, wie smarte Zwischenstecker von TP-Link oder auch die Heizkörperthermostate von tado° oder Technisat.

Steuerung von Smart Home Systemen

Nicht nur einzelne Geräte, sondern auch ganze Systeme bieten mittlerweile die Steuerung per Sprachassistent an. So haben das Stuttgarter Smart Home-System homee, aber auch Devolo, Homematic IP oder Fibaro eigene Skills im Angebot, mit denen sich das gesamte Smart Home steuern lässt. „Alexa, guten Morgen“ kann so am Morgen nicht nur dafür sorgen, dass man freundlich begrüßt wird. Gleichzeitig werden tagesaktuelle Schlagzeilen verlesen, das Licht in der Küche geht an, die Kaffeemaschine heizt auf und die Jalousien fahren hoch – und das, ohne auch nur einmal das Handy angeschaut zu haben. Übrigens: Mittlerweile gibt es mit dem Amazon Echo Hub sogar ein Gerät, das selbst als Smart Home-Zentrale tätig werden kann. Der Hub nutzt hierfür das ZigBee-Funkprotokoll, welches unter anderem auch von Philips Hue, Osram Lightify oder den Innr Leuchten genutzt wird.

Mittlerweile wird die Alexa Sprachsteuerung auch in anderen Geräten verbaut, so z.B. bei Sonos oder dem Gigaset Smart Speaker, den wir ausführlich getestet haben.

Telefonieren via Alexa

Wie bereits erwähnt, ist Alexa auf allen Amazon Echo-Geräten wiederzufinden. Bei der Echo-Reihe handelt es sich in der Mehrheit um smarte Lautsprecher, die per WLAN in das eigene Netzwerk eingebunden werden können. Gleichzeitig lassen sich die Echos auch mit weiteren Geräten per Bluetooth koppeln. Auch über einen Klinkenstecker verfügt der Echo, oder anders gesagt: die Konnektivität entspricht dem, was man von einem Lautsprecher erwartet. Interessant: alle Echos können untereinander angerufen werden, sofern man das möchte. Ob innerhalb eines Haushalts oder auch zum Echo bei den Großeltern – das Gerät erfüllt die Funktion eines sprachgesteuerten Telefons: „Alexa, ruf Oma an!“ Wer darüber hinaus auch Video-Calls bewerkstelligen oder einfach Videos anschauen möchte, hat mit dem Echo Show sowie dem Echo Spot ebenfalls zwei Alternativen zur Hand.

 

Geballtes Wissen: Google Home mit dem Google Assistant

Wer ein Smartphone mit dem Android-Betriebssystem nutzt, wird den Google Assistant wahrscheinlich schon einmal ausprobiert haben: „Ok, Google! Wer ist der Präsident der Vereinigten Staaten?“ Seit Oktober 2017 bietet der Suchmaschinenspezialist auch hauseigene Smart Speaker an. Mittlerweile gibt es derer drei: Google Home, den kleinen Home Spot sowie den auf guten Klang spezialisierten Home Max. Eine besondere Stellung nimmt der Google Home Hub samt Display ein, allerdings ist dieser zum jetzigen Zeitpunkt (Januar 2019) noch nicht in Deutschland erhältlich.

Update 2020: Der Google Nest Mini ist der derzeit kleinste Google Smart Speaker.

Verknüpfung mit anderen Geräten

Als Smart Speaker verbindet sich der Google Home via WLAN mit dem eigenen Netzwerk, vermag via Bluetooth Smartphones und andere Bluetooth-Geräte koppeln und verfügt zudem über einen AUX-Ausgang, um beispielsweise die hauseigene Musikanlage smart zu machen. Wer indes mehrere Google-Geräte im Haushalt verwendet, kann diese zu einer Multiroom-Lösung zusammenschließen. Das bedeutet, dass die Feierabend-Playlist dann nicht nur im Wohnzimmer spielt, sondern z.B. auch auf dem Gerät in der Küche – und zwar simultan, für nahtlosen Musikgenuss.

Google Actions als Pendant zu Alexa Skills

Das Pendant zu den Alexa Skills heißt bei Google übrigens passend „Google Actions“ und erfüllt im Grunde den gleichen Zweck. Jedoch ist die Auswahl hier deutlich kleiner als bei Amazon Alexa. Und doch finden sich hier die wichtigsten Vertreter in Sachen Hausautomation wieder. So können tado°-Thermostate, die Plugs von TP-Link ebenso bequem per Google Assistant angesteuert werden wie beispielsweise die Smart Locks von Nuki oder auch die Staubsaugerroboter von iRobot und Ecovacs. „Ok Google, ich fahr zur Arbeit“ auf dem Weg in die Garage sorgt bei installiertem Smart Home-Gateway (siehe z.B. dem homee Braincube) dafür, dass die Heizkörperthermostate herunterregeln, anschließend der Staubsaugerroboter automatisch seine Saug-Tour durchs Wohnzimmer startet und sich leicht zeitversetzt die Haustür automatisch verriegelt.

Google Suche als Wettbewerbsvorteil

Zudem hat der Google Assistant selbstverständlich ebenso Zugriff auf die riesigen Datenbanken des Suchmaschinenspezialisten. Keine Frage, die der Assistant nicht zu beantworten wüsste. Seien es Übersetzungen, Öffnungszeiten oder eben ungewöhnliche Wissensfragen. Hierin liegt eindeutig einer der Wettbewerbsvorteile des Google Assistant. Selbst Amazons Alexa hat hier das Nachsehen, denn: Alexa greift lediglich auf das Wissen der Windows-Suchmaschine Bing zurück. Auch diese liefert eine Menge Daten, doch Google bleibt hier eindeutig der Platzhirsch.

Sicherheitskamera via Google Home am TV

Übrigens: Wer über eine Überwachungskamera von Netatmo bzw. eine Sicherheitsklingel wie die Doorbird D101S verfügt sowie zusätzlich einen Fire TV Stick bzw. eine Fire TV Settop-Box am Fernsehen nutzt, kann die Bilder der Sicherheitskamera via Google Home auf den Fernseher darstellen lassen. Das ist im Alltag recht praktisch.

 

Die Sprach-Pioniere: Apple HomeKit und Siri

Als Apple im Jahr 2014 Sprachassistent Siri präsentierte, läutete das Unternehmen damit endgültig den Trend zur Sprachsteuerung ein. Mittlerweile findet sich Siri nicht nur auf allen Mobilgeräten und Rechnern des Unternehmens, sondern auch auf dem WLAN-Smart Speaker namens Apple HomePod. Wie kein anderer Anbieter von smarten Lautsprechern legt Apple hier besonderes Augenmerk auf die Klangqualität. So erfasst der HomePod seine Position im Raum und passt entsprechend seinen Klang daran an. Aber: Anders als beim Amazon Echo sind eigene Anpassungen des Sounds hier nicht möglich. Auch ist für die Einrichtung des HomePod zwingend ein iOS-Endgerät von Nöten, so dass sich der smarte Lautsprecher explizit an Nutzer richtet, die sich bereits auf die Apple-Welt eingelassen haben.

Home-App als Smart Home Zentral

Herausstechendste Eigenschaft: mit Apple HomeKit sowie der Home-App für iOS ist es dem Unternehmen gelungen, das Thema Smart Home tief und gleichzeitig spielerisch leicht in das eigene Betriebssystem verankert. So braucht es keine eigene Smart Home-Zentrale mehr, diesen Part übernimmt das iOS-Gerät selbst. Die Funktion der Zentrale übernimmt das iOS-Gerät, auf welchem die Home-App bereits vorinstalliert ist. War Apple anfangs noch recht streng mit den Hardwarevorgaben, können Hersteller ihre Geräte mittlerweile leichter mit dem Label „Works with Apple HomeKit“ versehen. Bereits HomeKit-zertifizierte Geräte lassen sich ganz einfach aktivieren, indem man den ihnen beiliegenden Code mit der Smartphone-Kamera einscannt – fertig. Nun lassen sich die smarten Geräte in Räume zusammenfassen und gemeinsam in Szenen nutzen: „Siri, Filmabend!“ dimmt die Philips Hue-Deckenleuchten auf ein angenehm warmweißes Licht, fährt die Lutron-Jalousien herunter und verschließt mit dem Danalock V3 Sicherheitsschloss die Haustür.

Beliebte HomeKit-Geräte

Die wohl beliebtesten HomeKit-Geräte liefert zweifelsohne Elgato. Die Elgato EVE-Reihe hat sich von Anfang an zu 100% auf Apple HomeKit fokussiert und bietet neben Heizkörperthermostaten auch Zwischenstecker, Außenthermometer, Rauchwarnmelder und vieles mehr. Auch diese Geräte lassen sich natürlich via HomePod und Siri bequem per Sprache steuern: „Siri, wie ist die Temperatur im Garten?“ lässt Siri die aktuellen Werte des EVE Thermo im Garten aufsagen. Wie auch alle anderen HomeKit-Geräte kommuniziert EVE entweder via WLAN oder Bluetooth mit iPhone, iPad und Co. Neben Elgato sind derweil auch viele andere Hersteller dabei, sich für HomeKit bereitzuhalten. Im Vergleich zu Amazon Alexa sowie dem Google Assistant ist die Auswahl aber derzeit noch deutlich begrenzter. Als schnellen Einstieg in die Welt des Smart Homes eignet sich die Kombination aus HomeKit und Apple HomePod indes gut.

SONOS oder JBL als Klangalternativen

Übrigens: wer auf guten Klang nicht verzichten will, aber lieber auf die Skills von Amazon Alexa oder auch des Google Assistant setzen möchte, sollte sich einmal die mobilen Lautsprecher von SONOS (für Alexa) oder JBL (für Google Assistant) anschauen. Diese stehen für hervorragende Klangqualität und machen dank Unterstützung des jeweiligen Sprachassistenten das Gerät entsprechend smart.

 

Vielleicht eine Alternative: Microsoft Cortana

Mit Windows 10 hat auch Softwareriese Microsoft einen eigenen Sprachassistenten ins Programm aufgenommen: Cortana. Dieser ist leicht am pulsierenden Kreis auf allen Windows 10-Geräten, Windows-Geräten sowie der Spielekonsole Xbox One zu erkennen. Cortana punktet hier vor allem durch eine tiefe Integration in das eigene Betriebssystem, durch eine gute Spracherkennung sowie dem sogenannten Notizbuch. Hier können besuchte Orte, Texte, aber auch Listen angelegt werden – Zugriff auf die hauseigene Suchmaschine Bing inklusive. Wer aber hingegen auch im Smart Home auf Cortana setzen möchte, wird sich noch gedulden müssen. Zwar können US-amerikanische Nutzer bereits auf Geräte aus der Reihe Philips Hue, Nest oder auch Samsungs SmartThings zugreifen. Wann diese Funktion nach Deutschland kommen sollen, ist indes noch nicht klar. Tipp: Wer mit Cortana das Licht oder seine Thermostate steuern möchte, kann derzeit Gebrauch von der Kooperation zwischen Microsoft und Amazon:„Cortana, öffne Alexa!“ Eine echte Alternative ist sie damit hingegen aber noch nicht.

 

Fazit

Der Grund für die wachsende Beliebtheit von Sprachassistenten liegt auf der Hand. Kein umständliches Wischen und Drücken auf dem Smartphone mehr, sondern eine bequeme und vor allem natürliche Steuerung mit der eigenen Stimme. Die ist im Grunde genau dort verfügbar, wo man sie braucht – in den eigenen vier Wänden, im eigenen Smart Home. Während Amazon Alexa mit Abstand die vielfältigste Auswahl unterstützter Geräte und Hersteller bietet, punktet der Google Assistant mit dem schieren Wissen der Google Datenbanken. Wer hingegen Freund des abgebissenen Apfels aus Cupertino ist und zudem über ein Apple Music-Abo verfügt, trifft mit dem Apple HomePod die richtige Entscheidung. Die Alternativen wie Cortana oder auch dem noch nicht auf deutsch erhältlichen Samsung Bixby haben hingegen noch deutlich Luft nach oben und werden wohl noch etwas Zeit brauchen, um wirklich im Wettbewerb anzukommen.

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André Hiltmann

iQ Living, Nordhorn

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Ein Kommentar
Neeltje

Toll, dass Sprachassistenten inzwischen auch die Lichtsteuerung übernehmen können. Ich kann mir vorstellen, dass dies sehr nützlich ist, wenn man gerade keine Hand freihat. Oder auch, wenn man abends nicht nochmal aufstehen will.

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