In China, genauer gesagt in der westchinesischen Stadt Chongqing, wird nun streng getrennt nach Smartphone Nutzer…
Gigaset GX290 plus – Wasserdichtes Smartphone mit überraschendem Preisschild
Der Wettbewerb auf der Einstiegsebene des Marktes für Outdoor Smartphones ist hart. Dennoch lässt die Firma Gigaset ihre Muskeln spielen und bedroht bereits etablierte und bekannte Akteure wie Samsung oder CAT. Das Gigaset GX290 plus ist eine Kampfansage an die alte Garde. In meinem Praxistest möchte ich erfahren, wie warm sich die alten Hasen der Branche anziehen müssen.
Im vergangenen Jahr hatte Gigaset zwei Smartphones für die breite Masse auf den Markt gebracht – das GS3 und GS4. Für eine spezifischere Gruppe kam dann im Februar diesen Jahres das GX 290 plus an den Start. Es stellt den Nachfolger des GX 290 dar und soll künftig höheren Belastungen standhalten. Es richtet sich insbesondere an Outdoor- und Baustellennutzer.
Wirft man einen Blick auf die technischen Daten des Gerätes merkt man schnell, dass die Unterschiede eher gering ausfallen. Laut Datenblatt wurde lediglich der Speicherausbau überarbeitet. So verfügt das Gerät nun über 4 statt 2GB Arbeitsspeicher. Der interne Speicher wächst von 32 auf 64 GB. In Sachen Akku und Kamera hat es offensichtlich keine Änderungen gegeben, auch die IP68-Zertifizierung bleibt gleich. Ob das Gerät trotz der geringen Weiterentwicklung der Technik im Jahre 2021 standhalten kann habe ich in der vergangenen Woche getestet und werde ich euch im folgenden Review aufzeigen.
Inhaltsverzeichnis
Lieferumfang beim Gigaset GX290 Plus
Der Lieferumfang beschränkt sich auf eine mittlerweile standardmäßige Ausstattung, bestehend aus Benutzerhandbuch, SIM-Karten Nadel sowie Netzteil und Ladekabel. Das Ladekabel ist rund 0,5 Meter lang und das Netzteil unterstützt entweder 5 Volt bei 3 Ampere oder bis zu 12 Volt bei 1,5 Ampere. Positiv finde ich, dass auf unnötiges Plastik in der Verpackung verzichtet wird. Lediglich die auf dem Display angebrachte Folie besteht aus Plastik. Hier können sich einige Hersteller noch etwas abgucken.
Fun Fact: Auf der bereits erwähnten Folie ist die Aufschrift GX290 aufgebracht. Das Wörtchen „plus“ fehlt hier und hat auch bei mir im ersten Moment für Verwirrung gesorgt.
Design und Verarbeitung vom GX290
Am Design hat sich im Vergleich zum Vorgänger nicht sonderlich viel geändert. Das neue Modell kommt in Schwarz/Grau statt Schwarz/Orange daher, die Gehäuseform scheint den Produktbildern zufolge aber identisch zu sein. Ein Unterschied, der mir nicht aufgefallen wäre, findet sich am Displayrand. Dieser wurde laut Gigaset leicht erhöht, um Schäden zu vermeiden, wenn das Gerät herunterfällt. Auf ebenen Flächen dürfte die Neuerung Wirkung zeigen, sonst könnte es dennoch kritisch sein. Ebenso wie bei seinem Vorgänger sind Kamera und Fingerabdrucksensor in das Gehäuse eingelassen. Das sorgt für zusätzlichen Schutz.
Ansonsten weist das Gerät in Sachen Verarbeitung keine weiteren Unterschiede auf. Gigaset setzt wieder auf den TPU-Kunststoff auf der Rückseite und verstärkt die Seiten des Gerätes durch Metallelemente. Inwiefern das im Langzeittest funktioniert, kann ich nicht sagen – nach der Woche im alltäglichen Gebrauch sind mir allerdings keine Kratzer oder Beschädigungen am Gerät aufgefallen. Wenn die Konstruktion aber innen so stabil ist wie außen, sollte das GX290 Plus deutlich mehr aushalten als die meisten anderen Smartphones. Das Gerät ist nach IP68-Zertifizierung auch für leichte „Tauchgänge“ gewappnet. Unter Wasser lässt sich der Touchscreen allerdings nicht bedienen.
Haptisch ist die Zielsetzung des GX290 Plus deutlich zu spüren: Das Smartphone ist groß und relativ schwer, kleine Hände könnten hier Probleme haben. Andererseits ist das natürlich der Bauweise und dem großen Akku geschuldet und anders kaum zu lösen.
Software, Leistung und Akkulaufzeit
Das Gerät läuft, wie bereits erwartet, mit einem sauberen Android 10. Es scheint so, als wäre eine Aktualisierung auf Android 11 oder das neue Android 12 nicht in Sicht. Dennoch ist es erfrischend und sicher für viele ausreichend, eine saubere Android-Installation ohne lästige Zusatz-Apps zu haben.
Während aus meiner Sicht an der Software nichts Großartiges zu bemängeln gibt, stellt der verbaute SoC Prozessor eine Baustelle dar. Gigaset setzt hier immer noch auf den 2017 (!) eingeführten Mediatek MT6763V Helio P23, der schon damals kein High-End-Modell war. Hier muss man in Sachen Leistung also einige Abstriche machen. Wer sein Gerät allerdings nur für die üblichen Multimedia-Anwendungen nutzen möchte, dürfte keine Probleme bekommen. Die UI reagiert flüssig. Zwar starten die Apps nicht übermäßig schnell, aber eben doch recht flott.
Die Akkulaufzeit des Gerätes schneidet hingegen sehr positiv ab. Mit 6200mAh hält das Gerät jede erdenkliche Form der Nutzung super aus. Ich kam sogar zwei Tage mit einer Ladung, bei normalem Gebrauch hin.
Gigaset GX290 Plus: Display, Kamera & Multimedia
Das Display des Geräts gefällt mir gut, es erfüllte meine Ansprüche an Farbqualität und Blickwinkelstabilität sehr gut. Dank der Helligkeit des Displays, die sich auf ein Maximum von 580 cd/m beschränkt, sollte man auch im Sommer keinerlei Probleme damit haben etwas auf dem Display zu erkennen. Das finde ich besonders bei einem Outdoorgerät wie diesem wichtig.
Weniger überzeugend waren bei meinem Test die Lautsprecher. Der Klang ist alles andere als angenehm, verzerrt und scheppert ordentlich. Für Navigation oder zum Ansehen kurzer Videos völlig ausreichend, für den Einsatz als Mini-Radio oder Party-Soundsystem sind sie allerdings nicht geeignet. Über die Klinkenbuchse ist die Tonausgabe deutlich besser, hier gibt es nichts zu meckern. Das eingebaute Mikrofon klingt etwas dumpf, ist für Gespräche oder Sprachnachrichten aber völlig ausreichend.
Die Kameraqualität ist mittelmäßig. Die Rückkamera reicht dabei für Schnappschüsse aus und auch die Frontkamera kann für Selfies genutzt werden – eine übermäßig hohe Bildqualität ist nicht zu erwarten. Das gilt insbesondere bei Fotos mit wenig Licht.
Mein Fazit zum Gigaset
Als Nachfolger des GX290 macht das Gigaset GX290 plus einen guten Eindruck, welches durch die kleinen Updates die Gigaset uns hier spendiert hat noch ein Stück attraktiver ist.
Besonders über den größeren Speicherplatz von 64GB dürften sich die meisten Nutzer besonders
freuen. Auch der auf 2GB vergrößerte Arbeitsspeicher schaden dem Gerät nicht. Dank des hellen Displays, der Verarbeitung und der hervorragenden Akkulaufzeit, die allerdings durch die ausladenden Maße erkauft wird, präsentiert sich das Smartphone gut. Änderungen hätte ich mir wie bereits erwähnt vor allem beim Lautsprecher und dem Prozessor gewünscht. Der im GX290 Plus verbaute Chip reicht für die üblichen Alltagsanwendungen aus, allerdings bieten die meisten Smartphones in der angepeilten Preisklasse deutlich schnellere Recheneinheiten, was sich zum Beispiel beim Starten von Apps bemerkbar macht.
Aufgrund seiner Größe und Bauweise empfiehlt sich das Smartphone für Nutzer, die das Smartphone unter rauen Bedingungen einsetzten – Baustelle, Skiurlaub, Mountainbiker. Einen guten Teil des Preises zahlt man hier schließlich für seine Bauweise.
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