WhatsApp ist ein Instant-Messenger Dienst, welcher 2009 entstanden ist. Gegründet wurde WhatsApp in Kalifornien von Jan Koum und Brian Acton. Der Markenname setzt sich aus dem englischen „What´s up?“ (Wie geht’s?) und dem Kürzel App (Application: Anwendung) zusammen. Zu Beginn konnte man bei WhatsApp nur Status-Meldungen veröffentlichen um Freunde so über aktuelle Tätigkeiten, oder Lokalitäten zu informieren. Innerhalb kurzer Zeit wurde daraus der heute bekannte Messenger-Dienst.
Nach der Veröffentlichung erfreute sich WhatsApp gerade in Europa schnell einer großen Beliebtheit. Fünf Jahre nach Gründung von WhatsApp, im Jahr 2014 wurde WhatsApp von Facebook (Heute: Meta Platforms) für 19 Mrd. USD übernommen. Die Auszahlung erfolgte 4 Mrd. in Bar und der Rest in Form von Facebook-Aktien. Im selben Jahr begann, in Kooperation mit „Open Whisper Systems“, die Entwicklung der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Diese soll sicherstellen, dass Nachrichten nicht von Dritten abgefangen und gelesen werden können. Dieses Feature war ab 2015 offiziell für alle Texte, Medien und Anrufe über WhatsApp verfügbar. Zur gleichen Zeit der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung konnte das Unternehmen eine Anzahl von über 800 Millionen aktiven Nutzern weltweit verzeichnen. Im Februar 2020 verkündete das Unternehmen, dass die unglaubliche Zahl von zwei Milliarden monatlichen Nutzern übertroffen wurde. In Deutschland ist WhatsApp die beliebteste App überhaupt noch vor anderen wie Facebook, YouTube, Instagram und Co.
WhatsApp steht allerdings auch immer wieder stark in der Kritik, gerade was die Nutzung der Kundendaten angeht. Bspw. übermittelt WhatsApp standardmäßig alle Kontaktdaten aus den Adressbüchern der Nutzer. Dies geschieht mit allen Daten, auch mit Kontakten von Menschen im Adressbuch, die WhatsApp selber gar nicht benutzen. Facebook, bzw. Meta kündigte ebenfalls im Jahr 2018 an, dass fortan Werbung über WhatsApp geschaltet wird. Aus diesem Grund verließen die beiden Firmengründer den Konzern, da sie dieses Geschäftsmodell von vornherein ausschlossen.
Es gibt zwar einige fragwürdige Dinge bei WhatsApp, gerade was die Nutzung der Kundendaten angeht, dennoch hat es einen Grund warum WhatsApp noch immer der mit Abstand beliebteste Messenger-Dienst ist. Im Gegensatz zu SMS ist WhatsApp kein Dienst eines Mobilfunkanbieters, sondern nutzt das Internet. Der wegfallende Kostenfaktor für SMS war damals der ausschlaggebende Punkt für die meisten neuen Nutzer. Nun konnte man so viel schreiben, wie man wollte, ohne auf Frei-SMS o.ä. achten zu müssen. Auch die Möglichkeit Bilder online zu verschicken, war ein großes Plus für WhatsApp. Dies war bis dahin eigentlich nur per Mail, oder MMS möglich, wobei MMS i.d.R. nicht größer als 300 KB sein konnten. Später kamen auch noch Sprachnachrichten dazu.
Seit 2015 ist es auch möglich über WhatsApp zu telefonieren. Dadurch konnten viele Menschen von Telefontarifen fast komplett absehen und es wurden nur noch Internetverträge benötigt. Im gleichen Jahr wurde auch WhatsApp Web vorgestellt. WhatsApp Web ist eine Möglichkeit die App über den Laptop, oder PC anzusteuern. Dafür müssen sie nur über Ihr Smartphone den PC und das Handy, mit Hilfe eines QR-Codes, synchronisieren. Anschließend können Sie alle Funktionen der App auch auf dem PC nutzen. Seit 2021 funktioniert dies auch, wenn das Smartphone nicht in der Nähe des PCs ist.
2016 wurde WhatsApp Desktop vorgestellt. Sehr ähnlich zu WhatsApp Web, allerdings gibt es eine eigene App dazu. Über diese werden auch Desktopbenachrichtigungen angezeigt und die Verwendung von Tastenkürzeln wurde ermöglicht. Im selben Jahr wurde die Möglichkeit der Videotelefonie in der App integriert. 2017 stellt die Firma die ersten eigenen Emojis vor. Ein Jahr später 2018 wurde WhatsApp Business vorgestellt. Eine Möglichkeit für Firmen eigene Accounts zur Kundenkommunikation zu erstellen.
WhatsApp steht immer wieder massiv in Kritik für die Verarbeitung und Weitergabe von Nutzerdaten. Immer wieder wird von Sicherheitslücken berichtet, oder bspw. der Möglichkeit amerikanischer Behörden, die Nachrichten mitzulesen. Dennoch erfreut sich WhatsApp einer riesigen Beliebtheit. Mit Nutzerzahlen von mehr als zwei Milliarden Menschen im Monat ist WhatsApp mit einer der beliebtesten Apps überhaupt. Dennoch gibt es auch andere Messenger-Dienste, welche an Beliebtheit gewinnen, deswegen sollte WhatsApp (Meta) sich nicht mit dem jetzigen Erfolg zufrieden geben. Konkurrenten wie z.B. Telegram, oder Signal (bekannt für hohen Datenschutz) bekommen in den letzten Jahren immer mehr Nutzer, da Ihnen WhatsApp zu unsicher geworden ist. Das diese Messenger-Dienste annähernd an die Nutzerzahlen WhatsApp herankommen werden, ist zwar unwahrscheinlich, dennoch sollte die Entwickelung beobachtet werden.