Die Konkurrenz am Smartphone-Markt ist groß. Wer hier auffallen will, muss neben Qualität auf weitere…
Huawei P60 Pro: Wieder der neue Kamera-König der modernen P-Reihe?
Huawei hat mit dem P60 Pro ein neues Flaggschiff auf den Markt gebracht. Das neueste Smartphone verspricht wieder vieles, bringt Innovationen mit sich und leidet an alten Krankheiten. Was das Gerät kann und für wen es sich warum lohnt, das verrate ich Dir in diesem Beitrag.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Wichtig zu wissen: Die Sache mit den Google-Diensten und 5G
- 2 Prozessor & Speicher
- 3 Display & Design
- 4 Das Herzstück: Die Kamera mit einzigartigen Features
- 5 Neuartige Makro-Kamera
- 6 P50 oder P60 Pro? Das hat sich verändert
- 7 Samsung, Apple oder doch wieder Huawei?
- 8 Huawei ist einer der Top-Innovationstreiber
Wichtig zu wissen: Die Sache mit den Google-Diensten und 5G
Das Huawei P60 Pro entspricht technisch insgesamt dem, was 2023 von einem absoluten Flaggschiff zu erwarten ist. Gleichzeitig muss ich erwähnen, dass nach wie vor ein paar Schwierigkeiten bestehen. Gemäß dem immer noch währenden Embargo gibt es keine “Google Services” auf dem Handy. Das heißt: Obwohl Android als Betriebssystem zum Einsatz kommt, gibt es keine Apps wie Google Maps oder den Play Store zum direkt installieren. Das ist nicht neu und Huawei versteht es immer besser, Alternativen im eigenen System anzubieten. Dazu gibt es Drittanbieter-Lösungen wie GBox, die es auch auf Huawei-Geräten erlauben, Google-Dienste nachträglich einzubinden. Nicht zuletzt bietet Huawei gezwungenermaßen auch immer eine Option, ein Android-Smartphone zu nutzen und dennoch Google-unabhängig zu sein – soweit es eben geht.
Eine weitere Auswirkung betrifft das Mobilfunk-Modem. Das Huawei P60 Pro kann, solange die Sanktionen greifen, nicht auf 5G-Mobilfunk zugreifen. Das P60 Pro ist also ein reines LTE-Smartphone. Im Alltag dürfte das niemanden groß einschränken. Wer allerdings viel Geld für ein Smartphone ausgibt, bekommt bei der Konkurrenz etwas mehr.
Prozessor & Speicher
Technisch sehen wir ansonsten eine Top-Ausstattung. Angeführt wird das Handy vom Qualcomm Snapdragon 8+ Gen 1 als Prozessor. Der ist zwar bereits aus 2022er-Modellen schon bekannt, aber dennoch einer der besten Prozessoren auf dem Markt. Dem stehen je nach Konfiguration 8 oder 12 GB Arbeitsspeicher zur Seite. Entsprechend hast Du Zugriff auf 256 oder 512 GB Datenspeicher. Erweiterbar ist dieser – im Gegensatz zu den allermeisten Konkurrenten – auch noch per Speicherkarte und nicht mehr ausschließlich mittels Cloud. Für die Speichererweiterung setzt Huawei allerdings den Standard der speziellen NM Card voraus. Per microSD-Karte kannst Du das Datendepot nicht vergrößern.
Display & Design
Das 6,67 Zoll große Display stellt Inhalte und Bilder scharf dar und löst mit 1.220 × 2.700 Pixeln auf. Technologisch finden wir hier ein LTPO-AMOLED-Display vor, das die Bildwiederholrate dynamisch ans Geschehen auf dem Bildschirm anpasst. In der Spitze – etwa beim Gaming – sind dabei 120 Hertz drin. Die Dynamik schraubt den Wert im Always-On-Modus auf 1 Hertz herunter und spielt Streaming-Inhalte akkuschonend mit 24 Hertz ab.
Ins Display integriert ist der Fingerabdrucksensor, der dank Ultraschalltechnik sicher und auch bei Nässe funktionstüchtig ist. Apropos Nässe: Gegen Regen und sogar Untertauchen ist das Huawei P60 Pro gemäß IP68-Zertifizierung geschützt.
Das Rückseiten-Design wird wie üblich vom Kamera-Setup dominiert. Neben einer klassischen Version in Schwarz bietet Huawei das P60 Pro aber auch in der Design-Linie “Rococo Pearl” an. Dabei wird echtes Perlmutt verwendet. Das macht haptisch und optisch ordentlich Eindruck, sieht edel aus und verleiht dem dann weißen Smartphone eine in der Tat einzigartige Design-Struktur in jedem Exemplar.
Das Herzstück: Die Kamera mit einzigartigen Features
Seit einigen Jahren gilt Huawei als das Nonplusultra in Sachen Smartphone-Kameras. Und so war die Welt auch wieder gespannt auf das, was der chinesische Hersteller nun auftischen würde. Und Huawei liefert – soviel vorweg.
Insgesamt besteht die Hauptkamera des P60 Pro aus drei Objektiven. 48, 13 und nochmals 48 Megapixel werden als Triple-Kamera zusammengefasst. Die beiden 48er bilden die Hauptkamera und die Telezoom-Kamera. Der 13-Megapixel-Sensor sitzt hinter dem Weitwinkel-Objektiv.
Viel interessanter als dieses Zahlenwerk sind aber die Neben-Informationen und das, was aus Sensor und Objektiv herauskommt. So bieten die Standard- und die Telekamera jeweils einen optischen Bildstabilisator (OIS). Bemerkenswert ist bei der Hauptkamera die verstellbare Blende. Hier kannst du die Öffnung – und damit den Lichteinfall – verstellen. So kannst du je nach Bedarf eine große Offenblende mit f/1.4 verwenden. Kleiner geht es dann abgestuft bis hin zu einer f/4.0-Blende. So ist die Kamera bestens gewappnet für tolle Landschaftsbilder bei Sonnenschein und Gegenlicht (kleine Blende) oder die stilvolle Szene-Bar mit indirekten Spots und Dunkelheit.
Eine variable, weil umschaltbare Blende, gab es schon vorher. Mit dem Variantenreichtum, wie Huawei dies nun im P60 Pro realisiert, ist dies aber neu- und bis dato einzigartig. Ein deutliches Zeichen, dass Huawei auch nach dem Ausstieg von Kamera-Partner Leica voll aufs Gas drückt, was die Weiterentwicklung von Smartphone-Kameras angeht.
Neuartige Makro-Kamera
Die Telezoom-Kamera erlaubt eine 3,5-fache-Vergrößerung und besitzt dazu noch eine spezielle Makro-Funktion. So lassen sich ganz kleine Objekte nicht nur in ganz groß festhalten. Dank Tele-Funktion holst Du sie gleichzeitig auch ganz nah heran. Damit werden Detail-Aufnahmen deutlich schärfer. Das ist eine wirkliche Kamera-Innovation, die auf dem Markt bis dato ihresgleichen sucht.
Insgesamt hat Huawei dem P60 Pro damit wieder den Weg geebnet, das beste Kamera-Smartphone des Jahres im Sortiment zu haben. Unterstrichen wird dies durch das Erlangen des ersten Platzes auf der Bestenliste des Kamera-Index von DxOMark.
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P50 oder P60 Pro? Das hat sich verändert
Mit einem Blick auf den Vorgänger merkt man schnell, dass Huawei das Smartphone-Rad hier nicht neu erfunden hat. Aber sie haben es weitergedreht. Die Entwicklung siehst Du vor allem bei der Kamera und mit dem speziellen Perlmutt-Design bekommt das Gerät auch in Sachen Liebhaber-Stück auf einmal einen Wert.
Rein technisch und unabhängig von der Kamera ist das P60 Pro aber lediglich die logische Weiterentwicklung der bisherigen Huawei-Linie. Was Größe und Ausstattung angeht, sind die beiden Generationen sich sehr ähnlich. Bei der Materialwahl setzt Huawei jetzt im Vergleich auf mehr Kunststoff. Eine Auswirkung dessen, dass Kunststoffe immer robuster und edler werden. Im P50 Pro waren es noch Alu und Glas, die hier Akzente setzten.
Auch in Sachen Akku trägt die allgemeine Entwicklung Früchte. Das P60 Pro bietet einen größeren Akku (4.815 mAh gegen 4.360 mAh), der sich zudem schneller aufladen lässt (88 Watt gegen 66 Watt).
Samsung, Apple oder doch wieder Huawei?
Im Vergleich zu den beiden Big Playern am Smartphone-Markt tut sich Huawei durch die Beschränkungen (keine Google-Dienste, kein 5G) naturgemäß etwas schwer. Dabei kann man mit dem P60 Pro durchaus punkten. In Sachen Kamera-Innovation läuft Huawei den beiden davon. Gleichzeitig bleibt mit Blick auf die Nachteile, dass sich Huawei hier ungewollt eine Nische geschaffen hat, die die Smartphones interessant machen.
Preislich spielt Huawei mit dem P60 Pro in einer Liga mit den Top-Smartphones der Konkurrenten, also dem Galaxy S23 Ultra und dem iPhone 14 Pro (Max). Für 1.199 Euro (UVP) verkauft Huawei das Handy. Für sich gesehen ein stolzer Preis – für das, was Du bekommst, ist es im Marktumfeld angemessen.
Weiterhin gilt aber: Wer von einem Android-Smartphone – Google, Samsung oder Xiaomi – kommt und Google-Funktionalität erwartet, der könnte mit dem P60 Pro fremdeln. Wer so viel Geld für ein Smartphone ausgibt, erwartet berechtigterweise kompromisslose Funktion.
Huawei ist einer der Top-Innovationstreiber
Gerade der Kamera-Bereich zeigt jedoch, wie wichtig Huawei für den Markt und seine Mechanismen ist. Kein Hersteller versteht es so gut, neue Funktionen zu entwickeln und marktreif anzubieten, sodass jeder Nutzer sie direkt versteht und anwenden kann. Mit dem P60 Pro zeigt Huawei zudem, dass diese Kompetenz da ist und nicht mit Leica zugekauft wurde und nun wieder abgewandert wäre.
Eine Mini-Chance, dass Huawei in nächster Zeit wieder mit gleichen Voraussetzungen am Wettbewerb teilnehmen kann, besteht. Wenngleich die Hoffnung nicht besonders groß ist. Gleichzeitig beweist der Hersteller in anderen Feldern – Laptops, Monitore oder Kopfhörer – dass er sein Handwerk versteht und stetig gute, kundenorientierte Produkte auf den Markt bringt.
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